Der Vorfilm war mE eine surrealistisch gefärbte Abhandlung mit den Abhängigkeiten im (Kunst/Kino)Betrieb: Der mit unangezweifelter Autorität versehene Gast (Produzent) prüft den allmorgendlich von den zwei Bediensteten (Filmemachern) präsentierten vermeintlich perfekten, also geeigneten, Apfel bis aufs Mark, doch erst der am Morgen seiner Abreise vorgelegte erfüllt seine Erwartungen. Die hartnäckig erkämpfte Entlohnung dient den beiden zur vervollständigung ihres noch sehr fragmentarischen Motorrades (Langzeitprojektes), das womöglich die Flucht aus ihrer desolaten Herberge ermöglichen wird. Er verstaut den Apfel (Film) in einer mit geheimnisvollem Innenleben ausgestatteten für den Apfel bedrohlicherscheinenden Kiste (Verleih/Publikum), in dieser kann jedoch selbst der Gast, so scheint es, nicht für die Sicherheit dieser garantieren, doch er reist mit Kiste und ungewöhnlichem Gefährt ab. (Giaccomo e Pepe, D 2003)
Scoop (13.11.2006)
Nach dem moralisierenden, eine finale Selbsterkenntnis wohl eher verleugnenden, Vorgänger wird hier in Form von amerikanischen Klischees die englische (Seelen-) Landschaft vorgeführt. Europäische Frauen tragen keine statische Büstenunterstützung, die Adligen sind arrogant und ignorant, wenn es nicht um ihre blutrünstigen Hobbys geht, und selbst, eher nicht überdurchschnittliche, Jungjournalistinnen sind in der Lage diese zu entlarven, auch, wenn sie sich in die, ja auch finanzielle Sicherheit, Versprechenden verlieben. Aber wie Alben von jahrzehntelang existierenden Bands sind auch die Filme des Woody Allen, wenn schon angefüllt mit routinierten Riffs, äh, Bonmots, jedoch annähernd frei von Überraschungen, denn sollten auch nicht mehr alle seine humoristischen Aphorismen aus seinem Mund kommen, auch wenn er, wie hier, ja mitwirkt, befremdet es jedoch immer noch, wenn eine seiner blonden Darstellerinnen seine Zweizeiler vorträgt. Seine diesbezüglichen Anmerkungen, die man als kritische Selbsterkenntnis erkennen könnte, bleiben leider mit zu Geringer Zugtife reflektiert. Und in Ermangelung von weiteren Darstellern, die mehr als zwei gleichgroße Talente ihr eigen nennen, begeistert da auch recht wenig. Wie eine neue RollingStones Single bietet dies hier wenig neues, was ja nicht heißt, dass sich wenig Begeisterte finden werden.
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